nach wie vor die beste Erklärung
unterschiedliche Namen für eine Art, wobei der erste gültig veröffentlichte Priorität hat, die anderen sind dann synonym dazu.
Angenommen du gehst in den Obi und siehst eine Orchidee. Du kennst sie nicht und fragst die Verkäuferin wo die herkommt. Die Verkäuferin sagt: Holland. Das verblüfft dich, da deiner Meinung nach von dort nur Käse herkommt. Es überkommt dich nun ein unstillbares Verlangen diese seltsame Pflanze zu klassifizieren und das Ergebnis der Orchideenwelt mitzuteilen. Du kaufst oder stiehlst die Pflanze, deine kleine Tochter malt die Pflanze und die Blüten, am Bügeltisch fertigst du ein Herbarbeleg an. Im Internet findest du das quick&dirty Deutsch-Latein Übersetzungsprogramm und radebrichst eine Beschreibung der Pflanze zusammen. (Vorteilhaft wäre die Verwendung der Begriffe Petalum und Sepalum, das weist dich als profunden Kenner aus). Nun gehst du zu einer Orchideenzeitschrift und lässt dein Werk veröffentlichen. Fertig.
Wenn jetzt viele nach dir in den Obi gehen und die selbe Pflanze so beschreiben und veröffentlichen, gibt es viele Namen zur gleichen Pflanze, das wären dann alles Synonyme zu deiner möglicherweise erstmalig und gültig beschriebenen Pflanze. Falls aber Reichenbach. f. 1888 deine Pflanze schon beschrieben hätte, z.B. (?) Oncidium ornithorhynchum Rchb.f. wäre dein neuer Name Oncidium obiensis Kobe spec. nov. aber auch nur ein Synonym. Jetzt kannst du allenfalls noch kontern und die Gattung umbenennen, nach deinem Empfinden hat die Pflanze wichtige Merkmale einer Cattleya, jetzt kannst du sie locker umkombinieren in Cattleya obiensis (Rchb.f.) Kobe comb. nov.; Bas.: Oncidium ornithorhynchum Rchb.f. Linnaea 41:26,1888; Oder du stellst fest, sie hat 7 Kiele statt 6, sofort neubeschreiben! Oder du machst eine PCR und findest eigentlich ist es ein Dendrobium, Oder du hast sie nicht auf Anhieb im praktischen Orchideenbüchlein von XY gefunden, alles ausreichende Gründe für eine Neubeschreibung.